Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Zentrum für Interstitielle Zystitis

Zentrum für Interstitielle Zystitis (IC) und Beckenschmerz

Bei der Interstitiellen Zystitis (engl. Interstitial Cystitis, IC), auch chronisches Blasenschmerzsyndrom (engl. bladder pain syndrome, BPS) genannt, handelt es sich um eine nichtinfektiöse chronische Harnblasenerkrankung. Die Interstitielle Zystitis (IC) zählt zu den sogenannten seltenen Erkrankungen. Sie ist schwer zu diagnostizieren und wird oft erst nach Jahren erkannt.

Die IC ist durch ausgeprägte Schmerzen im Bereich der Harnblase und der Beckenregion, nicht zu unterdrückendem Harndrang sowie ein deutlich erniedrigtes Harnblasenvolumen charakterisiert. Auf den ersten Blick stellt sich die IC wie eine zunächst akute, später chronisch wiederkehrende Harnblasenentzündung dar, deren Verlauf und Therapie durch das Fehlen von Bakterien im Urin scheinbar kompliziert wird. Die Patienten stehen unter enormem Leidensdruck, der sich auch auf die Angehörigen auswirkt. Schmerz und Harndrang mit bis zu 60 Toilettengängen bei Tag und Nacht führen Betroffene nicht selten in die soziale Isolation und in die Erwerbsunfähigkeit.

Die Ursachen für den chronischen Beckenschmerz und die IC/BPS im Speziellen sind vielfältig. In gleicher Weise existieren auch zahlreiche „verwechselbare Erkrankungen”, Differenzialdiagnosen also, die es auszuschließen gilt. Die Diagnose der IC/BPS ist nicht an ein bestimmtes Blasenvolumen oder dauerhafte Schmerzen gebunden. Eine Geschlechter- oder Alterseinschränkung gibt es nicht. Der Weg zur richtigen Diagnose ist damit für Patient/in und Arzt/Ärztin lange und zum Teil beschwerlich und fordert von beiden Seiten viel Geduld. Eine weltweit einheitliche Definition der Erkrankung existiert bislang nicht.

Zu den möglichen Ursachen zählen eine Veränderung der Durchlässigkeit der Blasenschleimhaut infolge einer gestörten Schleimdeckschicht der Blase, im Urin enthaltene zellschädigende Substanzen sowie versteckte Infektionen.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig. Dabei muss das patientenspezifische Krankheitsbild vor dem Hintergrund der sozialen Umstände des Patienten sowie unter Berücksichtigung von Vortherapien in ein individuelles Therapiekonzept einfließen. Aufgrund der Komplexität der Erkrankung ist es sinnvoll und notwendig, die Abklärung in einem speziellen Zentrum durchführen zu lassen. Ein solches Zentrum existiert nun seit Juni 2018 in der Klinik für Urologie der Zeisigwaldkiniken Bethanien Chemnitz unter der Leitung von OÄ Dr. med. Anne-Kathrin Sünder.

In diesem Zentrum kümmern sich unterschiedlichste Fachdisziplinen gemeinsam, die richtige Diagnose zu finden. Eine enge Vernetzung zwischen niedergelassenen Therapeuten und speziellen Zentren ist anzustreben um für die Patientin/ den Patienten ein individuelles therapeutisches Konzept zu entwickeln.

ICA-Deutschland e.V., Förderverein für Interstitielle Cystitis

IC-Leitlinie