Besonders familienfreundlich: AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND erhält Evangelisches Gütesiegel Familienorientierung

Mit einer Vielzahl an Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimiert der mitteldeutsche Verbund christlicher Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen nachweislich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wie können Beschäftigte im Krankenhaus, Hospiz oder in der Altenpflege ihre verantwortungsvolle Arbeit und ihr Privatleben optimal miteinander vereinbaren? Gerade für Familien gerät das oft zu einem Balanceakt. Der Verbund AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND, zu dem u. a. das Diakonissenkrankenhaus Leipzig, die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, das Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen und das Krankenhaus Bethanien Plauen sowie Hospize und Altenpflegeeinrichtungen gehören, nimmt diese besondere Herausforderung für Beschäftigte mit Familien sehr ernst und möchte sie besser als bisher unterstützen. Im Rahmen einer mehrmonatigen Zertifizierung wurden insgesamt 14 familienorientierte Maßnahmen geplant und zur Hälfte bereits umgesetzt. Dazu gehören u. a. familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Einarbeitungsprogramme für Wiedereinsteiger und Seminarangebote sowie soziale Leistungen, Vergünstigungen und Gesundheits- oder Fitnessangebote. Alle Maßnahmen wurden im Juni im Rahmen eines zweitägigen Online-Audits überprüft – das Zertifikat „Evangelisches Gütesiegel Familienorientierung“ wurde soeben offiziell erteilt. Die besondere Auszeichnung wird am 17. September im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin feierlich verliehen.

„Das Zertifizierungsverfahren sehen wir als ein Instrument, um unsere familienorientierte Personalpolitik strategisch weiterzuentwickeln“, sagt die Referentin für Personalentwicklung Dr. Cornelia Milles. „Kinder oder pflegebedürftige Angehörige dürfen keine Karrierebremse sein. Im Gegenteil – von den durch private Care-Arbeit erworbenen Kompetenzen profitiert auch die Tätigkeit im Krankenhaus im hohen Maße. Darauf wollen wir nicht verzichten. Daher pflegen wir einen engen Austausch mit den Mitarbeitenden, aus dem wir Maßnahmen für eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben ableiten.“ So sind die Arbeitsbedingungen bei den Mitarbeiterentwicklungsgesprächen ein zentrales Thema. Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten wird im mitteldeutschen AGAPLESION-Verbund so umgesetzt, dass Mütter und Väter ihre Dienste beispielsweise zeitversetzt gestalten können, um die Kinderbetreuung optimal zu organisieren. Auch Mitarbeitende mit pflegebedürftigen Angehörigen profitieren von einer freieren Zeiteinteilung. Sie erhalten zudem künftig auf Wunsch persönliche Beratung rund um das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Unabhängig vom Familienstand ist ein Ausbau von Fachkompetenzen wesentlich für die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie können bei der AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND aus unterschiedlichen Seminaren wählen, beispielsweise zum Thema Intensivpflege. E-Learning-Kurse ergänzen das Angebot.

Auch für einen leichteren Wiedereinstieg nach der Familienpause ist gesorgt: So steht beispielsweise die maßgeschneiderte Einarbeitung immer wieder auf dem Prüfstand. Aktuell werden die Prozesse erneut angepasst, um die Beschäftigten noch stärker zu unterstützen. Ein wichtiger Punkt ist, dass ihr Wissen schnell und umfassend nach der Familienpause aktualisiert wird.

Die familienorientierten Maßnahmen umfassen außerdem zahlreiche sozialen Leistungen, eine Beratung für die passende Altersvorsorge sowie diverse Gesundheits-, Fitness- und Freizeitangebote.

Um alle Mitarbeitenden regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen, wurde auch die interne Kommunikation angepasst und ausgeweitet: So gehören neben dem direkten Austausch und den regelmäßigen Informationen der Geschäftsführung über Mitarbeiterforen oder schriftliche Informationen auch christliche Denkanstöße oder themenbezogene Newsletter dazu – etwa rund um die Corona-Thematik.

Die Zertifizierung wird durch die Führungsakademie für Kirche und Diakonie in Kooperation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Diakonie Deutschland durchgeführt. Das Verfahren des Evangelischen Gütesiegels Familienorientierung umfasste vier Hauptschritte. Am Anfang standen die Selbstverpflichtung zur Familienorientierung durch die Geschäftsführung der AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND und der Gesamtmitarbeitervertretung sowie die Kommunikation an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet, um die im Rahmen der Zertifizierung notwendigen Aufgaben gemeinsam anzugehen. Im zweiten Schritt stand die Ist-Analyse der vorhandenen Maßnahmen an. Die Ergebnisse wurden im Oktober 2020 vorgestellt. Auf dieser Basis wurden weitere familienorientierte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Mit der Auditierung, an der neben Geschäftsführung, Mitarbeitervertretung und Personalabteilung auch Beschäftigte aller Berufsgruppe beteiligt waren, ging das Verfahren in die letzte Phase. In dieser ging es um die Verankerung der Maßnahmen, ihre Relevanz und Bekanntheit sowie um den Umsetzungsstand und um Kommunikationsfragen.

„In den Auditgesprächen wurden die in allen Einrichtungen spürbaren Bemühungen um familienorientierte Maßnahmen von allen Seiten durchweg positiv bewertet“, stellt Auditor Sebastian Schreiber fest. „Dabei zeigte sich auch ein sehr hoher Identifikationsgrad mit dem jeweiligen Standort. Vor allem angesichts der Konzerngröße und des großen Radius der regionalen Verteilung ist der erreichte Entwicklungsstand ein großer Erfolg und Ausdruck einer guten Unternehmenskommunikation.“

„Die Arbeitszufriedenheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns besonders am Herzen“, betont Dr. Cornelia Milles. „Wir freuen uns daher sehr, dass wir für unsere intensiven Bemühungen um möglichst familienfreundliche Bedingungen im Unternehmensverbund mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet worden sind.“

Sandy Liebold, Abteilungsleiterin Personalmanagement (Bildmitte); Lars Theis, Vorsitzender der Gesamt-Mitarbeitervertretung; Frank Eibisch, Geschäftsführer; Cornelia Schricker, Geschäftsführerin; Dirk Herrmann, Geschäftsführer (v. l. n. r.)

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