Newsletter Juli 2023
Sehr geehrte ärztliche Kolleginnen und Kollegen,
mit dem Slogan „Alarmstufe Rot“ hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einmal mehr die immensen wirtschaftlichen Herausforderungen in den Fokus gerückt, vor denen die Mehrzahl der Kliniken aufgrund von vielfältigen Kostensteigerungen und einer insgesamt unzureichenden Refinanzierung stehen.
Auch wenn unser Krankenhaus im Verbund von AGAPLESION wirtschaftlich stabil aufgestellt ist, so spüren auch wir den enormen wirtschaftlichen Druck und sehen derzeit großen Herausforderungen ins Auge. Deshalb unterstützen wir diese Initiative und möchten Sie an dieser Stelle gern auf eine laufende Unterschriftenaktion hinweisen, die Sie auf dem Internetauftritt der DKV finden. Über Ihre aktive Beteiligung würden wir uns sehr freuen.
Welche Neuigkeiten es aus unserem Krankenhaus gibt, lesen Sie in dieser Ausgabe der „Bethanien News“.
Dr. med. Peter Wolf
Ärztlicher Direktor
Solvig Geyer
Pflegedirektorin
Cornelia Schricker
Kaufm. Geschäftsführerin
Michael Veihelmann
Theol. Geschäftsführer
Innovative nuklearmedizinische Therapie für Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom
Die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz unterstützen das Klinikum Chemnitz aktiv dabei, dass eine erst kürzlich zugelassene nuklearmedizinische Therapie für Patienten mit Prostatakrebs im metastasierten Stadium angeboten werden kann. Es handelt sich hierbei um die sogenannte Radioliganden-Therapie, bei der Tumorzellen von innen bestrahlt und zerstört werden.
Im Rahmen der Therapie wird zunächst ein Therapeutikum mittels Infusion verabreicht, in dem sich die Radioliganden befinden. Hierbei handelt es sich um Moleküle, die mit einer radioaktiven Substanz kombiniert sind. Sie docken an Eiweißstrukturen auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen an und zerstören diese durch Strahlung. Das gesunde Gewebe und die inneren Organe werden geschont, da die Strahlung nur wenige Millimeter weit ins umliegende Gewebe reicht.
Die Eiweißstrukturen auf Prostatakrebszellen heißen prostataspezifisches Membran-Antigen (PSMA). PSMA-bindende Moleküle, ausgestattet mit einer niederenergetischen Gamma-Strahlung, werden in der Nuklearmedizin schon seit Jahren zur Diagnostik bei Prostatakrebs eingesetzt. Nun wurde ein PSMA-gerichtetes Therapeutikum auf den Markt gebracht, mit dem ein hochenergetischer, therapeutisch wirksamer Beta-Strahler in den Körper des Patienten gebracht und so der Prostatakrebs zielgerichtet behandelt wird. Dieser Strahler (Lutetium-177) sendet außerdem eine geringe Menge Gamma-Strahlung aus, mit der anschließend die korrekte Verteilung des Therapeutikums überprüft werden kann. Diese Kombination von Therapie und Diagnostik in der Nuklearmedizin wird Theranostik genannt und hat in den vergangenen Jahren in der systemischen Behandlung von metastasierten Krebserkrankungen bedeutende Fortschritte gemacht.
„Die PSMA- oder Radioliganden-Therapie schlägt bei Patienten mit weit fortgeschrittenem, metastasiertem Prostatakarzinom gut an und die Nebenwirkungen sind gering – das haben Studien gezeigt und das sehen wir auch bei den Patienten, die wir behandeln“, sagt Prof. Dr. Klaus Zöphel, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums Chemnitz. Bislang haben acht Patienten diese innovative Therapie erhalten, einige davon bereits mehrfach. Vier weitere Patienten werden derzeit darauf vorbereitet. Die Behandlung umfasst typischerweise sechs Infusionen im Abstand von jeweils sechs bis acht Wochen.
Zuvor wird mittels PSMA-gestützter Bildgebung bei den infrage kommenden Patienten geprüft, ob der Tumor überhaupt auf das Therapeutikum ansprechen würde. Nur wenn dies der Fall sei, werde mit der Therapie tatsächlich begonnen. „Die Kombination von Therapie und Diagnostik hat zudem den Vorteil, dass der Weg des Radiopharmakons im Patienten verfolgt und somit Wirkung und Nebenwirkungen dieser Therapie exakt gemessen werden können“, so Prof. Zöphel weiter.
„Mit der innovativen nuklearmedizinischen Therapie können wir unseren schwerkranken Prostatakrebs-Patienten nun etwas anbieten, nachdem Behandlungen wie neuartige Hormontherapie und Chemotherapie ausgeschöpft sind“, sagt Prof. Dr. Michael Fröhner, Chefarzt der Klinik für Urologie der Zeisigwaldkliniken Bethnien Chemnitz und Leiter des Prostatakarzinomzentrums, in dem beide Chemnitzer Krankenhäuser eng zusammenarbeiten. Zwar könnten die Patienten damit nicht von der Erkrankung geheilt werden, doch er sei zuversichtlich, dass in vielen Fällen der Krebs zurückgedrängt werden könne und die Patienten Aussicht auf mehr Lebenszeit und weniger Schmerzen haben. Die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz und das hier angesiedelte und von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Prostatakarzinomzentrum kooperieren seit 2013 mit dem Klinikum Chemnitz in einer gemeinsamen Tumorkonferenz, in der jeder einzelne Patientenfall vorgestellt und gemeinsam die individuell beste Therapie festgelegt wird. Jährlich werden im Zentrum rund 700 Patienten interdisziplinär besprochen.
Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind pro Jahr etwa 63.400 Neuerkrankungen zu verzeichnen. Das Prostatakarzinom zählt zu den bösartigen Tumoren, wächst jedoch in der Regel langsam. Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto höher sind die Heilungschancen.
Der nuklearmedizinische Chefarzt Prof. Dr. Klaus Zöphel vom Klinikum Chemnitz und der urologische Chefarzt Prof. Dr. Michael Fröhner von den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz arbeiten seit vielen Jahren eng im Rahmen einer gemeinsamen Tumorkonferenz zusammen.
Foto: Klinikum Chemnitz
Erfolgreiches Überwachungsaudit des Prostatakarzinomzentrums
In den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz ist seit dem Jahr 2007 ein Prostatakarzinomzentrum aktiv, das von Beginn an von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert ist. Zur dauerhaften Aufrechterhaltung dieses Gütesiegels sind regelmäßige Überprüfungen durch externe Fachexperten erforderlich.
Im April stand ein neuerliches Überwachungsaudit an, das von der Zertifizierungsstelle Onko- Zert im Auftrag der DKG durchgeführt wurde. Hierbei verschaffte sich ein Auditor vor Ort einen persönlichen Eindruck von den Behandlungsstrukturen und -prozessen. Im besonderen Fokus stand in diesem Jahr der in der benachbarten Poliklinik untergebrachte Bereich, in dem ambulante Chemotherapien durchgeführt werden.
Im Rahmen des eintägigen Audits wurden keine Abweichungen festgestellt und lediglich einige hilfreiche Hinweise zur weiteren Verbesserung gegeben. Das Zertifikat als anerkanntes Krebszentrum der DKG bleibt somit weiterhin bestehen. Es zeigt die vorhandene Erfahrung und Qualität bei der leitliniengerechten Behandlung von urologischen Patienten in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz.
Neue Pflegedirektorin: Solvig Geyer
Personeller Wechsel in einer wichtigen Leitungsfunktion unseres Krankenhauses: Solvig Geyer ist seit Anfang Juli neue Pflegedirektorin der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Sie folgt auf Anke Jentzsch, die sich für einen beruflichen Wechsel als Pflegedirektorin an die Charité – Universitätsmedizin Berlin entschieden hat.
Solvig Geyer verfügt über umfassende berufliche Erfahrungen im Gesundheitswesen – und darüber hinaus. Die 45-Jährige startete ihre Karriere zunächst als Arzthelferin und studierte anschließend Pflegemanagement sowie berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen. Später arbeitete sie als Assistentin der Pflegedienstleitung im Klinikum Chemnitz und Heinrich-Braun Klinikum Zwickau, bevor sie verschiedene pflegerische Leitungspositionen im Krankenhausbereich und in der Altenhilfe übernahm – im Rudolf Virchow Klinikum Glauchau, in der Theodor Fliedner Stiftung in Hohndorf, in der K&S Seniorenresidenz in Zwickau und in der Paracelsus-Klinik in Reichenbach. Zuletzt war sie für die Helios Versorgungszentren als Clusterleiterin der Region Südsachsen und Thüringen tätig.
Insbesondere aus ihrer klinischen Tätigkeit bringt Solvig Geyer vielfältige Führungs- und Projekterfahrungen mit, die sie nun als neue Pflegedirektorin der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz aktiv einbringen wird.
„Die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz stehen für eine zugewandte Medizin, die den hilfsbedürftigen Menschen mit seinen persönlichen Bedürfnissen in den Mittelpunkt rückt“, erläutert die neue Pflegedirektorin Solvig Geyer. „Ich teile diese von Nächstenliebe geprägte Haltung aus voller Überzeugung und freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben, denen ich mich nun mit ganzer Kraft widmen werde.“
In ihrer neuen Funktion verantwortet Solvig Geyer die größte Berufsgruppe der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Rund 63 Prozent der insgesamt 710 Beschäftigen sind im Pflegebereich tätig.
Ab sofort als Pflegedirektorin in Chemnitzer Krankenhausfluren unterwegs: Solvig Geyer.
Foto: Mathias Höhne
Kurz gemeldet
Wichtige Personalia in der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Kardiologie: Unser langjähriger Chefarzt Dr. Jörg Willert hat sich für eine neue berufliche Herausforderung entschieden. Er wird ab Oktober in gleicher Position im Leipziger Diakonissenkrankenhaus tätig und wechselt somit innerhalb des mitteldeutschen Verbunds von AGAPLESION, dem beide Krankenhäuser angehören. Sein Nachfolger ist indes bereits gefunden: Ab Januar 2024 wird Dr. Albrecht Ohse die internistische Leistungsfunktion in Chemnitz übernehmen. Dr. Ohse ist aktuell Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I in der Pleißental-Klinik Werdau und war davor viele Jahre als Leitender Oberarzt im Klinikum Altenburger Land tätig.
Personelle Neuausrichtung auch in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie: Hier ist eine Chefarzt-Nachbesetzung erforderlich. Nachdem die medizinische Führungsaufgabe zu Jahresbeginn von Dr. Ulrich Kleta übernommen wurde, hat er seine Tätigkeit in unserem Krankenhaus beendet. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist bereits gestartet.
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